Unser Umzug in der Nürtinger Zeitung

Die Nürtingen Zeitung berichtet am 25.11.2023 von unserem bevorstehenden Umzug.

Umzug ins neue Högy-Schulhaus in Nürtingen rückt immer näher

Im Hölderlin-Gymnasium werden derzeit fleißig die Umzugskartons gepackt. Am 4. Dezember sollen die Schülerinnen und Schüler ins komplett sanierte Hauptgebäude zurückkehren.

Kai Müller
Veröffentlicht: 25.11.2023 – 05:00

Schulleiterin Beate Selb im neu geschaffenen Eingang des komplett sanierten Hauptgebäudes des Hölderlin-Gymnasiums in Nürtingen. Foto: Kai Müller
Blick ins neue Treppenhaus. Foto: Kai Müller
Die Möbel für die Klassenzimmer sind schon da. Foto: Kai Müller

NÜRTINGEN. In der kommenden Woche müssen die Lehrerinnen und Lehrer am Hölderlin-Gymnasium besonders kreativ sein. „Die Touchboards in den Containern werden abgebaut, dann stehen da nur noch Tische und Stühle da“, sagt Schulleiterin Beate Selb. Doch die Phase des komplett analogen Unterrichts ohne Hilfsmittel wird nicht lang dauern, am 4. Dezember soll es endlich nach anderthalb Jahren zurück ins komplett sanierte Hauptgebäude gehen. Bis dahin ist aber noch einiges zu tun. „Vieles passiert gerade gleichzeitig“, sagt Selb. Am vergangenen Mittwoch war Methodentag, da haben die Lehrkräfte der naturwissenschaftlichen Fächer viele Umzugskisten ins sanierte Hauptgebäude geschafft.

Ursprünglich sollte eigentlich in den Herbstferien umgezogen werden. Der Sachverständige verweigerte aber die Bauabnahme, weil beispielsweise die Brandmeldeanlage nicht richtig funktionierte. Nun wird der Zeitkorridor für die Spedition und auch die IT-Firma deutlich enger. „Am nächsten Freitag um 13 Uhr werden unsere Geräte in der Schulverwaltung abgebaut“, erzählt Selb. Am darauf folgenden Montag soll dann alles wieder im Hauptgebäude funktionieren. Doch die Vorfreude ist gewaltig. Das hat Selb längst auch bei einem Interview festgestellt, als sie von Schülerinnen für das Projekt „Zeitung in der Schule“ zum bevorstehenden Umzug befragt wurde. „Bei dem Thema haben richtig die Augen gefunkelt und geleuchtet.“ Eine Interviewerin habe gar gesagt: „Ich freue mich richtig auf die Schule.“ Das kann Selb sehr gut nachvollziehen, auch wenn die Umbauphase manchmal den „letzten Nerv“ gekostet habe. Die letzten Tage vor dem Umzug werden sicherlich „sehr, sehr anstrengend“ werden: „Wir fahren da auf Sicht. Wir können nicht alles bis ins letzte Detail planen.“ Es beflügele einem aber schon, wenn man das Ende des großen Bauprojekts vor Augen habe.

Erweiterungsbau muss ebenfalls noch renoviert werden

Doch wenn das Hauptgebäude bald wieder zur Verfügung steht, werden auf dem Schulgelände trotzdem die Arbeiten weitergehen, denn der Erweiterungsbau muss ebenfalls noch auf Vordermann gebracht werden. Dieses Vorhaben ist etwas weniger komplex, zumal auch schon die Fenster ausgetauscht wurden und es sich überwiegend um Klassenzimmer handelt.

„Der Kostenrahmen wird nach derzeitigem Stand weiter eingehalten“, teilt Stadtsprecher Clint Metzger auf Anfrage mit. Dieser enthalte außer den 24 Millionen Euro für die Sanierungsvorhaben noch zusätzlich 135.000 Euro zur Ergänzung der PV-Anlagen. Auf zwei Flachdächern des Högys sei bislang keine Anlage installiert gewesen. „Aus dem kommunalen Sanierungsfonds des Landes Baden-Württemberg erwarten wir 4,877 Millionen Euro Fördermittel“, ergänzt Metzger. Selb jedenfalls lobt alle Beteiligten, die das Projekt möglich gemacht haben: „Wir sind da sehr dankbar, trotz des engen Zeitkorsetts haben sich alle viel Mühe gegeben.“ Ganz egal, ob es die Stadt, die beteiligten Bauunternehmen, das Kollegium oder auch der Architekt sind. Auch die Eltern seien während der Bauzeit „super engagiert“ gewesen. Den ehemaligen FSJler Felix Hartnagel und ihren Stellvertreter Jörg Bauer vergisst Selb ebenfalls nicht zu erwähnen. Letzterer habe sehr viel Zeit aufgewendet, um zu planen wie viele Möbel gebraucht werden oder was verschrottet werden kann. „Ohne Felix Hartnagel wäre der Umzug in die Container undenkbar gewesen“, ergänzt Selb. Er habe als frischgebackener Abiturient am Högy der Gebäudewirtschaft Nürtingen so manches Mal eine zündende Idee geliefert oder tatkräftig mit angepackt.

Mehr als 20 Jahre musste das Högy auf die Generalsanierung warten

Dass es aber sehr lange brauchte, bis die dringend nötige Sanierung Wirklichkeit wurde, will Selb nicht verschweigen: „Wir haben mehr als 20 Jahre jährlich Anträge bei der Gebäudewirtschaft Nürtingen gestellt, damit die maroden und nicht gedämmten Fenster ersetzt werden.“ Durch diese habe es reingeregnet, deren Holz sei außen aufgequollen gewesen, und sie mussten vielfach zugeschraubt werden, weil sie herauszufallen drohten.

Doch diese Zeit ist nun vorbei. Sehr zur Freude auch von Ulrich Munz, Koordinator der Schulentwicklungsgruppe am Högy. Eben diese Gruppe hat sich federführend beispielsweise um die Organisationen des Umzugstags am 4. Dezember gekümmert. Allen voran die beiden Lehrerinnen Susanne Karl und Christina Baumeister. „Die Sehnsucht ist groß, dass wir nach dem Umzug wieder in normaleres Fahrwasser gelangen“, sagte Munz. Und dann wieder mehr die pädagogische Arbeit im Vordergrund stehe. Die Schule sei schließlich die vergangenen beiden Jahren im Krisenmodus gewesen. Erst Corona, dann habe nebenbei die Digitalisierung und der Umzug gestemmt werden müssen. „Das war schon sehr belastend“, sagt der Lehrer und lobt: „Als Schule haben wir das ziemlich gut macht.“ Derzeit plant er schon den pädagogischen Tag im nächsten Jahr, der soll im Februar unter dem Motto „Zukunftswerkstatt Högy“ stehen. Die Zukunft wird am 4. Dezember beginnen. Klasse für Klasse werden die Schülerinnen und Schüler die neuen Räume beziehen. „Das ist ein großer Meilenstein“, sagt Munz.