„Man nennt es … singen!“

Die Schulchöre des HöGy gestalten nach langer Corona-Pause wieder ein Konzert

Man konnte die Freude am Singen nicht nur hören – sie war den Schülerinnen und Schülern des HöGy auf der Bühne förmlich ins Gesicht geschrieben! Nach der schier endlos scheinenden Corona-Pause boten der Mittelstufenchor sowie der Kammerchor eine ebenso musikalisch gelungene wie auch ausgelassen-pfiffige Vorstellung, die den Festsaal der Schule erfüllte.

Das Programm gestaltete sich höchst abwechslungsreich: Der Mittelstufenchor unter der Regie von Tobias Flick glänzte zu Beginn des Abends mit Stücken wie „Gloria“ und „I have a dream“. Der Kammerchor wartete mit einem bunten Repertoire auf, von Liebesliederwalzern von Johannes Brahms bis zum Spiritual Elijah Rock. Regelrechte Begeisterung lösten die äußerst kreativ arrangierten Stücke „Helene“ und „Im Keller ruht ein Fass“ aus: Von den jungen Sängerinnen und Sängern eigens kreierte und emporgehaltene Schilder, ein auf der Bühne unvermittelt auftauchendes Fass sowie gestenreiche Choreografie unterstützten die Melodien sehr plastisch. Die „Stroßeboh“, eine musikalische Hommage an ein fast schon legendäres Fortbewegungsmittel, nahm das Publikum mit auf eine schwankende Reise aus Mundart und Tönen, witzig arrangiert von Musiklehrer Benedikt Brändle.
Das Programmheft kündigte auch zwei allseits bekannte Volkslieder an: „Es klappert die Mühle am rauschenden Bach“ und „Auf einem Baum ein Kuckuck saß“. Doch die Lieder entpuppten sich auf der Bühne zu lustig arrangierten und mit zahlreichen musikalischen Zitaten versehenen kreativen kleinen Kunstwerken, bei denen das Publikum mitwippte.

Billy Joels „Leningrad“ rundete den Abend ab, wobei der Mittelstufenchor und der Kammerchor gemeinsam auftraten. Text und Musik erzeugten angesichts des Ukrainekrieges auch eine nachdenkliche Stimmung.

Musiklehrer Benedikt Brändle hatte es schon bei seiner Begrüßung auf den Punkt gebracht: „Liebes lange vermisstes Auditorium – man nennt es singen!“ Und so gibt es ihn wieder: den live gesungenen beliebten Konzertabend am HöGy. Nachholbedarf besteht jedenfalls genug!

Peter Witzmann