Ein mitreißender Abend – HöGy-Bands rocken den Saal

„Feeling good!“ – kein Motto passte besser zu den stimmungsvollen Auftritten in der vollbesetzten Festhalle des HöGy. Und das gleich in doppelter Hinsicht: Die jungen Musikerinnen und Musiker der Mini Big Band und der HöGy Big Band zeigten unter der Leitung von Frank Schlichter ihre Begeisterung in gekonntem Zusammenspiel und mit professionell gespielten Solo-Improvisationen. Kein Wunder also, dass das Publikum schon vom ersten Stück an mitklatschte und gleich auf Betriebstemperatur kam. „Coming Home“ Titel und Programm – denn irgendwie ist die Bühne des Festsaals auch das „Zuhause“ der Bands.  Im Prinzip war die Frage von Frank Schlichter schon klatschend beantwortet: „Are you ready to rock?“ Das fiel bei Klassikern wie „The final countdown“ oder „Smoke on the Water” ohnehin leicht – natürlich stehend und mit viel Power gespielt.

Dann übernahm die Big Band: mit 27 Musikerinnen und Musikern zahlenmäßig so groß wie noch nie. Und groß war auch die Abwechslung: Nach Elton Johns „I’m still standig“ und Gershwins „Strike up the Band“ erklangen mit „Don’t know why“ ruhigere Töne, wobei Laetitia Knosp wieder einmal durch ihr professionelles Gesangsolo überzeugte. Ein anderer alter Bekannter: Lucas Neps. Er buchstabierte nochmals singend die allgemeine Gefühlslage: „Feeling good“!

Nach dem Blues-Klassiker „Sweet Home Chicago“, begleitet von Solos aus E-Gitarre und Bläsern, steuerte der Abend auf seinen Höhepunkt zu: „Brooklyn“, gespielt mit vollem Einsatz und mit einer Überraschung! Ein übergroßes weißes Sousaphon bot eine optische und klangliche Attraktion zwischen Schlagzeug, Trompete, Posaune, Saxofon und Klavier – und, besonders augenfällig, zur Blockflöte! Lucas Neps entlockte dem tubaähnlichen Instrument einen unverwechselbaren, tiefen Sound.

Es war unmöglich nach einem solchen Auftritt einfach aufzuhören – und so waren die zwei Zugaben „Take the A-Train“ und „Opus One“, begleitet von Standing Ovations, das Mindeste. Die Zuhörerinnen und Zuhörer nahmen die grandiose Stimmung mit nach Hause, die sich eben am besten mit den beiden Worten zusammenfassen lässt: „Feeling good“!

Peter Witzmann