Das HöGy-Sommerkonzert markiert traditionell eine Art Zeitrechnung und einen musikalisch-genussvollen und unbeschwerten Schwebezustand zwischen Schuljahr und großen Ferien.
Unter der Leitung von Florian Eisentraut zeigte das HöGy-Sinfonieorchester gemäß dem Motto „A few of our favorite things“, was es zuletzt in intensiven Übungsphasen in Ochsenhausen einstudiert hatte. Dieses musikalische Highlight der Schule ist mittlerweile selbst ein „Klassiker“ und lockt zahlreiche Ehemalige an, so dass mehrere Generationen des HöGy vereint sind, als hätten sie schon immer gemeinsam auf ihren Instrumenten gespielt.
Ganz klassisch eröffnete die Ouvertüre zur Operette „Der Carneval in Rom“ von Johann Strauß (Sohn) den musikalischen Reigen. Darauf folgte Gabriel Faurés Élégie, bei der Lena Seyfang als Solistin dem Violoncello die passenden, von Pathos geprägten schön-melancholischen Töne entlockte.
Ein weiteres Highlight bei der folgenden Symphonie Espagnole von Édouard Lalo: der beeindruckende Solo-Auftritt von Felix Recke an der Violine, gefühlvoll gespielt und stimmungsvoll eingerahmt vom ganzen Orchester. An die folkloristischen Klänge schloss sich Schauspielmusik für das gleichnamige Shakespeare-Drama aus der Othello-Suite von Samuel Coleridge-Taylor an mit einem breiten Repertoire unterschiedlicher Themen: von „Dance“ über „Children’s Intermezzo“ bis hin zum „Military March“.
Entstammten die vorausgegangenen Stücke dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, so erweckte die Filmmusik aus John Powells 2010 entstandenem „How to Train your Dragon“ das feuerspeiende Ungeheuer mit effektvollen musikalischen Kontrasten und entführte das Publikum in phantastische Sphären.
Dann ging es mit dem langsamen Satz aus Sergei Rachmaninows Klavierkonzert Nr. 2 in c-Moll wieder über 100 Jahre in die Vergangenheit, was nur zur Hälfte stimmt, da die Musik „zeitlos“ und auch heute noch äußerst präsent ist – nicht umsonst bot sie unverkennbar die Grundlage für den populären Song „All by Myself”. Sarah Wiebe begeisterte mit ihrer überaus virtuosen Vorstellung am Flügel.
Den Abschluss bildete ein musikalischer Querschnitt aus Richard Rodgers Musical “The Sound Of Music” und bewies einmal mehr, wie zielsicher und souverän sich die jungen Musikerinnen und Musiker zwischen Epochen und Stilen, Tutti und Soli bewegen.
Peter Witzmann