HöGy-Weihnachtskonzert in der Nürtinger Stadtkirche

Es soll Leute geben, die das HöGy-Weihnachtskonzert als Zeitrechnung für die Einteilung des Schuljahres heranziehen. Alle dürften sich aber darin einig sein, dass es zumindest einen wesentlichen Höhepunkt bildet. So war es auch dieses Jahr.

Der Kammerchor unter der Leitung von Benedikt Brändle bildete einen feierlichen und kraftvollen Auftakt mit sehr abwechslungsreichen Stücken. Schon beim Doppelkanon für sechs Stimmen „Horcht, es tönt der Glockenschlag“ zeigten die Sängerinnen und Sänger ihre Vielseitigkeit. Und mit Evergreens wie „Nobody knows – Praise to God“ oder „O Holy Night“ meisterte der optisch und musikalisch raumfüllende Chor alle Herausforderungen, wobei Ferdinand Brändle, Martha Hierlemann und Laetitia Knosp als Solisten hervorstachen.

Wie hört es sich an, wenn man Weihnachtsklassiker wie „Süßer die Glocken nie klingen“ verjazzt mit E-Gitarre, Saxofon, Trompete, Posaune und Schlagzeug spielt? Die beschwingte Antwort auf diese Frage lieferte die Big-Band, dirigiert von Frank Schlichter, mit variantenreichen Darbietungen und gekonnten Improvisationen. Selbst altbekannte und mundartliche Stücke wie „Es wird scho glei dumpa“ fügten sich passend in Jazz-Klänge. Beim Song „All I want for Christmas“, wo auch Laetitia Knosp nochmals mit einem Soloauftritt glänzte, war es für das Publikum nunmehr unmöglich, nicht mitzuklatschen.

Das Sinfonieorchester unter Dirigent Florian Eisentraut zeigte im wahrsten Sinne des Wortes eine große Bandbreite. Das fing schon bei der beeindruckenden Menge von jungen Musikerinnen und Musikern an. Und die unterschiedlichen Instrumente von der Tuba über Flöten, Violinen, Violoncelli bis hin zu Englischhorn, Bassklarinette und Harfe erfüllten die Kirche mit zauberhaften Klängen aus Peter Tschaikowskys „Nussknacker-Suite“. Dabei schienen Zuckerfee und Rohrflöten geradezu märchenhaft durch die Wölbungen und Winkel der Stadtkirche zu tanzen. Und das abschließenden Medley aus dem Disney-Film „Die Eiskönigin“ sorgte nicht nur bei den Jüngsten für leuchtende Augen.

Einen weiteren Höhepunkt stellte das feierliche „Hallelujah“ aus Händels „Messias“ dar. Und natürlich durfte „O du fröhliche“ nicht fehlen! Der ohnehin große Chor wuchs an, indem sich das Publikum gesanglich beteiligte und alle zusammen vielstimmig den äußerst gelungenen Abend beschlossen.

Peter Witzmann

 

 

Bilder von den Konzerten am 19.12. (Unter- und Mittelstufestufe) und 20.12. (Mittel- und Oberstufe)