Donnerstag, 28. März 2019

Heute ist es also soweit: die Reise beginnt! Mit großem Gepäck und noch größeren Erwartungen macht sich die Austauschgruppe auf den Weg.

Der ICE nach Frankfurt ist pünktlich, wir erreichen mehr als rechtzeitig den Flughafen. Erste Bedenken („Ist mein Koffer zu schwer?“) erweisen sich schnell als grundlos, und so können wir uns, nachdem die üblichen (und je nach Teilnehmer unterschiedlich ausführlichen) Kontrollen überstanden sind, ganz entspannt ans Gate begeben.

Next stop: SAN FRANCISCO! Wir sind gespannt.

Auf dem 11-stündigen Flug gibt es erste Gelegenheiten zur Konversation („What would you like to drink?“), Turbulenzen bleiben aber glücklicherweise aus.

„WELCOME TO SAN FRANCISCO“ tönt es um 16:00 Ortszeitaus den Lautsprechern („ist es daheim wirklich schon Mitternacht?“), aber ganz da sind wir noch nicht: Die Schlange an der Passkontrolle ist enorm. Durchhalten!

Nach ca. 90 Minuten ist auch diese Hürde genommen – erwartungsgemäß dürfen alle einreisen. So können wir erwartungsfroh das Shuttle besteigen, das uns zu unserem Quartier für die ersten drei Nächte bringt: der Jugendherberge in Fort Mason.

 

Uns begeistert vor allem die Aussicht auf die Golden Gate Bridge und Alcatraz. So endet nach einem kurzen Abstecher zum nahe gelegenen Supermarkt der längste Tag im Leben der Teilnehmer, und wir sind gespannt auf alles, was – mehr als 9000 km von der Heimat entfernt – kommen wird.

Freitag, 29. März 2019

Nach einer Nacht, die erwartungsgemäß und Jetlag-bedingt früher endet als erwartet, und einem entspannten Frühstück steht ein erster Höhepunkt auf dem Programm: Wir machen uns auf den Weg auf die Gefängnisinsel Alcatraz. Hier wandeln wir auf den Spuren von Al Capone und erfahren viel Wissenswertes über das tägliche Leben der Häftlinge. Eine wirklich spannende Begegnung mit der Geschichte!

Nach der Rückkehr zum Pier besuchen wir noch die Seelöwen am Dock 39 und nutzen die Gelegenheit, die umliegenden Geschäfte zu erkunden.

Anschließend steht ein Spaziergang durch die Stadtteile North Beach, Nob Hill und Telegraph Hill an. Wie die Namen schon vermuten lassen, gibt es dabei einige Höhenmeter zu überwinden, aber wir schaffen das souverän und (fast) ohne Murren. Belohnt werden wir durch herrliche Aussichten und Attraktionen wie Coit Tower, das Cable Car Museum und Lombard Street (“the world’s crookedest street”).

Diesen Tag voller besonderer Eindrücke lassen wir bei einer Veranstaltung mit zahlreichen Foodtrucks ausklingen. Morgen steht eine Fahrradtour an – wir sind gespannt.

Samstag, 30. März 2019

Ein Programmpunkt darf auf keiner Reise nach San Francisco fehlen: die Golden Gate Bridge. Das Wetter meint es gut mit uns, und so steht einer gelungenen Fahrradtour mit wunderbaren Ausblicken nichts im Weg. Nachdem wir unsere Fahrräder (und natürlich auch die Helme) in Empfang genommen haben, geht es los.
Orientierungsprobleme gibt es keine, die Brücke ist immer in Sicht, und wir bekommen sie aus immer neuen Blickwinkeln zu sehen, die uns zum Fotografieren einladen.
Trotz etlicher Pausen kommen wir flott voran und sind allzu schnell am Wendepunkt unserer Tour angekommen. Von dort bietet sich ein herrlicher Blick zurück auf die Stadt, die wir in den letzten Tagen alle lieb gewonnen haben.
Zurück geht es auf ähnlichen Wegen, und da es fast nur noch bergab geht, sind wir in Windeseile zurück und können unsere Fahrräder abgeben.
Die Eindrücke dieser Tour werden uns sicher noch lange im Gedächtnis bleiben.

Am Nachmittag fahren wir dann noch nach Downtown. Der Kontrast könnte kaum größer sein: wir sind endgültig in der Großstadt angekommen. Die sich ebenfalls bietende Gelegenheit, eine riesige Shopping Mall (mit Rolltreppen, die um die Kurve fahren) von innen zu sehen, wird von allen gerne wahrgenommen.

Morgen geht es weiter nach Oregon. Wir freuen uns schon auf unsere Gastgeber und sind gespannt, was wir gemeinsam erleben werden.

Sonntag, 31. März 2019

Unser letzter Tag in San Francisco. Nachdem wir gefrühstückt, unsere Koffer gepackt (“wie soll ich das alles unterbringen?”) und unsere Zimmer geräumt haben, haben wir bis zum Nachmittag Zeit, ein letztes Mal die kalifornische Sonne zu genießen.
Während viele nochmal in Richtung Fisherman’s Wharf aufbricht und auf dem Weg ein paar letzte Souvenirs und Mitbringsel besorgt, macht sich ein kleiner Teil der Gruppe auf, um das Stadtviertel Haight-Ashbury (dort entstand die Hippie-Kultur) und den wunderschönen Golden Gate Park (inklusive Shakespeare-Garten, japanischem Teegarten, Bisons, Windmühlen und Strand) zu erkunden.

Anschließend ist es Zeit, die Weiterreise nach Oregon anzutreten. Auf Wiedersehen, San Francisco, wir vermissen dich jetzt schon!

Nach einem kurzen Flug nach Medford ist es endlich soweit. Als wir die Eingangshalle des Terminals betreten, sehen wir schon unsere Gastfamilien, die mit selbst gestalteten Willkommens-Schildern auf uns warten und uns einen herzlichen Empfang bereiten.

Morgen ist unser erster Tag an der High School – wir freuen uns!

Montag, 1. April 2019

Heute ist unser erster Schultag. Trotz des regnerischen Wetters kommen wir uns fast vor wie im Film: gelbe Schulbusse, das riesige Schulgelände mit mehreren Stadien und einem eigenen Konzertsaal und die riesige Bibliothek – wow!

Wir besuchen den Unterricht in verschiedenen Fächern und stellen uns als Interviewpartner im Deutschunterricht zur Verfügung (“Wie alt bist du?” “Welche Musik hörst du gerne?”)

Am Abend findet dann noch die Welcome Party statt. Bei jeder Menge gutem Essen und netten Gesprächen lernen sich alle ein wenig besser kennen.

Wir fühlen uns gut aufgehoben und freuen uns auf die weitere Zeit!

Dienstag, 2. April 2019

Der zweite Tag an der Schule und gleich etwas ganz Besonderes: es findet ein “lockdown drill”, also eine Übung, was im Falle eines Amoklaufes zu tun ist, statt. Grundsätzlich werden die Sicherheitsmaßnahmen hier groß geschrieben: es gibt einen Sicherheitsdienst auf dem Gelände, und die meisten Tore sind während der Schulzeit verschlossen.

Im Deutschunterricht werden aktuelle deutschsprachige Popsongs thematisiert – ganz schön seltsam, wenn 6000 Meilen von der Heimat entfernt plötzlich Cro aus den Lautsprechern ertönt…

So langsam sind wir im Schulalltag angekommen.

Mittwoch, 3. April 2019

Heute sind wir wieder an der Schule. Das Schulgelände (und die gelben Busse) möchten wir am liebsten mitnehmen und auf dem Lerchenberg aufbauen…

Morgen steht der erste Ausflug an: wir werden uns warm anziehen müssen!

 

 

 

Donnerstag, 4. April 2019

Heute steht unser unser erster Ausflug an, und  wir steigen alle gespannt und gut gelaunt in den Schulbus, der uns zum Crater Lake National Park bringt.

Unglaublich, vor wenigen Tagen standen wir noch am Strand in San Francisco, jetzt sind wir umgeben von Massen von Schnee!

Wir warten auf unseren Ranger und vertreiben uns die Zeit mit Schneeballschlachten und Fotografieren – der See ist wahrlich ein spektakulärer Anblick.

Dann ist es Zeit, die Schneeschuhe anzuziehen, denn wir begeben uns auf auf eine zweieinhalbstündige Wanderung quer durch das Gelände. Auf dem Weg erfahren wir viel Wissenswertes darüber, wie die Natur sich den extremen Bedingungen, die hier im Winter herrschen, anpasst.
Der absolute Höhepunkt für viele ist das body sledding: Wie kommt man einen schneebedeckten Hang am besten herunter? Richtig, auf dem Bauch und mit dem Kopf voraus. Das gilt nicht nur für Pinguine…

Nachdem wir wohlbehalten am Bus angekommen sind, legen wir noch einen Zwischenstop in einem Cafe ein, um uns ein wenig zu stärken.

Als wir zur High School zurückkehren, ist es schon dunkel. Was für ein schöner Tag liegt hinter uns! Morgen besuchen wir wieder den Unterricht in der Schule.

Freitag, 5. April 2019

Und täglich grüßt der Caveman… Der ist nämlich das Maskottchen der Grants Pass High School und ist auf Logos, den Trikots der Sport-Teams und in Form mehrerer Statuen präsent.

Wir jedenfalls besuchen heute noch einmal den Unterricht, und mit dem Schulgong (an seinen Klang können wir uns noch nicht so recht gewöhnen) verabschieden wir uns um 15:14 Uhr ins wohlverdiente Wochenende.
Am Montag werden wir uns wohl viel zu erzählen haben.

Samstag/Sonntag, 6./7. April 2019

Das Wochenende verbringen alle mit ihren Gastfamilien. Auch wenn das Wetter nicht gerade einladend ist: es gibt hier viel zu tun und zu erleben.

Fast immer in der Nähe: der idyllische Rogue River.

Montag, 8. April 2019

Wir sind zurück aus dem Wochenende und haben uns jede Menge zu erzählen. Heute verbringen wir den Großteil des Tages im Deutschunterricht als Konversationspartner, wir werden von drei verschiedenen Deutsch 1 – Gruppen interviewt.
Von Schülern im ersten Lernjahr kann man natürlich keine Wunderdinge erwarten, und so sind die Themen, über die wir sprechen, ziemlich begrenzt. Aber trotzdem ist es schön zu sehen, dass wir uns weitgehend auf Deutsch (unterstützt von Händen und Füßen) verständigen können. Und einen Satz wie “Sie kommt aus Großbettlingen” hört man an der Westküste garantiert nicht alle Tage…

 

Dienstag, 9. April 2019

Ein weiterer Tag an der High School. Heute wird uns die Bibliothek gezeigt. Im Vergleich zu den Räumlichkeiten, die hier zur Verfügung stehen, sieht die HöGy-Bibliothek eher aus wie eine Besenkammer. Ja, man kann hier wirklich arbeiten!
Außerdem bekommen wir noch die ein oder andere Buch-Empfehlung. Wenn wir nur mehr Zeit hätten…

Später präsentieren wir im Deutsch 2 – Unterricht verschiedene Aspekte des Lebens in Deutschland.
Spätestens jetzt weiß man auch in Oregon über die Entstehungsgeschichte der Maultasche, den Nürtinger Maientag, die Brezel, den Bodensee und manch andere Dinge bescheid.

Mittwoch, 10. April 2019

Heute steht eine ganz besondere Exkursion an: wir lernen die Firma Dutch Bros kennen. Für alle, die nicht in Oregon wohnen: Dutch Bros ist eine Kaffeehaus-Kette, die  von zwei Brüdern holländischer Abstammung in Grants Passgegründet wurde. Die Firma hat ihren ganz eigenen Stil mit stets gut gelaunten, freundlichen Mitarbeitern und Drive-through-Ständen an vielen Orten.

Im Moment gibt es schon über 300 Standorte in 5 Staaten, doch in den nächsten Jahren ist geplant, die Anzahl mehr als zu verdoppeln.

Generationen von HöGy-Austausschülern (uns inklusive) haben Dutch Bros kennen und lieben gelernt. Wit jedoch bekommen als erste Gruppe einen Blick hinter die Kulissen.

Die erste Station, zu der der Schulbus uns bringt, ist die Rösterei. Dort bekommen wir eine Führung, bei der uns der Prozess der genau erklärt wird (auch wenn es aufgrund der überall präsenten Musik nicht immer einfach ist, alles zu verstehen). Wir wissen nun, woher die Kaffeebohnen kommen (Brasilien, Kolumbien, El Salvador) und wie sie verarbeitet werden.

Weiter geht es zur Firmenzentrale. Diese befindet sich in einem ehemaligen Bankgebäude. Sogar der Tresorraum ist noch vorhanden. Er wurde zu einem Büro (mit einer “etwas” stabileren Tür) umgewandelt.

Dort erstaunt uns, wie viel Mühe man sich hier gibt, damit die Mitarbeiter sich wohl fühlen. Neben der konstanten Musik-Beschallung (die gehört bei dieser Firma wohl einfach mit dazu) gibt es hier Videospiel-Automaten und ein gemeinsames Mittagessen inklusive Salatbüffet. Wir dürfen uns von der hervorragenden Qualität der Speisen überzeugen (vielen Dank!) und gehen gestärkt weiter.

Zum krönenden Abschluss schauen wir uns noch den Merchandise Store an, und Dutch Bros hat noch eine Überraschung parat: jede/r Schüler/in darf einen Artikel kostenlos mitnehmen. So wird man auf den Straßen Nürtingens in Zukunft sicher mehr Windmühlen sehen…

Vielen Dank, Dutch Bros, für den tollen Tag und eure überwältigende Großzügigkeit! Aber ganz perfekt seid ihr trotzdem nicht: ein Standort in Nürtingen fehlt noch. Wir wären garantiert eure besten Kunden.

Donnerstag, 11. April 2019

Heute sind wir wieder an der Schule und halten wieder unsere Präsentationen, die sogar noch etwas besser laufen als beim ersten Mal.

Auch an den besonderen Stundenplan haben wir uns gewöhnt.

Für ehemalige GAPP-Schüler: Es gibt keine A-, B- und C-Tage mehr. Stattdessen hat jeder Wochentag feste Stunden.

Für Nicht-GAPP-Schüler: Jede/r Schüler/in hat 7 Fächer. Jedes  Fach findet in einer bestimmten Stunde statt (1. bis 7.). Je nach Wochentag findet die Stunde aber nicht immer zur gleichen Zeit statt.

Die dritte Stunde beispielsweise beginnt am Montag um 8:59, am Mittwoch um 9:51 und am Donnerstag und Freitag um 10:12. Am Dienstag findet sie überhaupt nicht statt. Alles klar?

Freitag, 12. April 2019

Schon seit fast 2 Wochen sind wir in Grants Pas –  unglaublich, wie die Zeit vergeht!

Heute verbringen wir den Tag wieder an der Schule, und da es nichts Außergewöhnliches zu berichten gibt (auch das darf einmal sein, hier eine kleine Sammlung von Dingen, die uns auffallen.

  • die Schule ist unheimlich sauber und ordentlich
  • die Unterrichtsstunden beginnen und enden pünktlich mit der Glocke
  • alle Schüler/innen bekommen ein kostenloses Mittagessen
  • einmal in der Woche findet die “Pledge of Allegiance” statt.
    (Näheres dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Pledge_of_Allegiance)
  • An den Getränkeautomaten auf dem Schulgelände kann man ausschließlich Wasser und “Zero”-Getränke kaufen
  • Die High School hat ein eigenes Theater

Wir freuen uns trotzdem aufs Wochenende. Unsere Gastfamilien haben bestimmt viel mit uns vor!

Samstag/Sonntag, 13./14. April 2019

Das Wochenende verbringen wir wieder mit unseren Familien. Uns so kommt es, dass wir über ganz Oregon verteilt sind, von den Redwoods (Mammutbäumen) über die Küste bis nach Portland.
Alles hier scheint etwas größer und sehr viel weiter entfernt zu sein. Oregon hat bei einer Fläche, die 70% der Fläche Deutschlands beträgt, gerade einmal 4,2 Millionen Einwohner! So gehören mehrstündige Autofahrten über mehrere hundert Meilen hier einfach zum Alltag.

Montag, 15. April 2019

Heute steht eine Wanderung auf den Lower Table Rock in der Nähe von Medford an.

Dieser einzigartige, durch einen Vulkanausbruch entstandene Berg zeichnet sich dadurch aus, dass er, ist man einmal oben angekommen, völlig flach ist. So ergeben sich spektakuläre Ausblicke auf die Umgebung, und wir lassen es uns nicht nehmen, das ein oder andere Foto am Abgrund zu machen.

Der Aufstieg bereitet uns Hohenneuffen-erfahrenen Wanderern keine größeren Schwierigkeiten, doch pünktlich bei unserer Ankunft oben setzt der Regen ein, der bis zur Rückkehr zum Bus nicht mehr von uns weicht.

Aus diesem Grund begeben wir uns doch recht schnell auf den Rückweg. Statt einem Mittagessen im Grünen entscheiden wir uns aus gegebenem Anlass dazu, eine Pizzeria in Medford aufzusuchen.

Ein wirklich schöner Ausflug! Kaum zu glauben, dass morgen schon die Farewell Party stattfindet.

Dienstag, 16. April 2019

Unser letzter Tag an der High School! Wir besuchen noch einmal den Unterricht , und am Ende des Tages findet eine chinesische Tanz-Vorführung statt.

Am Abend treffen wir uns mit  unseren Gastfamilien und feiern eine kleine Abschiedsparty mit köstlichem Essen und einem Spiel, in dem die Austauschpartner Beweis stellen können wie gut sie sich inzwischen kennen. („was ist seine/ihre Lieblingsfarbe?, „Welches Auto fährt seine/ihre Familie?“).

Allzu traurig müssen wir nicht sein: wir sehen uns in wenigen Wochen wieder. See you all in Nürtingen!!!

And thanks a million for everything.

Mittwoch/Donnerstag, 17./18. April 2019

Die Rückreise steht an. 

Medford – San Francisco – Frankfurt – Stuttgart – Nürtingen: “Gerade einmal” 20 Stunden nach dem Check-in sind wir wieder zu Hause! Mit vielen Eindrücken und wenig Schlaf verabschieden wir uns Richtung Ostern. Es war großartig!