Unsere Rückkehr ins Hauptgebäude in der Nürtinger Zeitung

Die Nürtingen Zeitung berichtet am 5.12.2023 von unserer Rückkehr ins generalsanierte Hauptgebäude.

Das Högy in Nürtingen feiert seine Rückkehr ins Hauptgebäude

Nach und nach haben die Klassen am Montag das komplett sanierte Schulhaus erkundet. Die Freude ist groß, auch wenn es noch einiges zu tun gibt.

Erster Schultag im neuen Schulgebäude: Das Panda-Schulmaskottchen und Schulleiterin Beate Selb begrüßen die Fünft- und Sechstklässler. Foto: Kai Müller
Gedränge in der neuen Aula des Hölderlin-Gymnasiums Foto: Kai Müller
Auch in der Högy-Bibliothek müssen noch Kartons ausgepackt werden. Foto: Kai Müller

NÜRTINGEN. „Wo ist der Panda?“ Am Montagmorgen drängen sich kurz nach 8 Uhr die Fünft- und Sechstklässler vor dem neuen Eingang des komplett sanierten Hauptgebäudes des Hölderlin-Gymasiums (Högy). „Bald ist Weihnachten. Wir haben heute schon ein großes Geschenk bekommen“, sagt die Schulleiterin Beate Selb und meint damit das neue Schulhaus. Bevor dieses betreten werden kann, muss aber erst ein rotes Band durchschnitten werden. Die Aufregung ist groß an diesem Morgen. „Ihr müsst ein bisschen leiser werden“, sagt Selb. Doch das ist an diesem besonderen Tag gar keine so leichte Aufgabe. Um 8.08 Uhr schreiten das überlebensgroße Panda-Schulmaskottchen der SMV und Selb schließlich zur Tat und die Fünftklässler und Sechstklässler strömen geradezu in den Eingangsbereich des neuen Gebäudes. Anderthalb Jahre betrug die Bauzeit, die Schülerinnen und Schülern wurden in Containern unterrichtet. Ursprünglich sollte der Umzug nach den Herbstferien vonstatten gehen, aber der Termin musste verschoben werden. „Es fehlen noch ein paar Sachen, aber das meiste, das wir brauchen, ist da“, sagt die Schulleiterin, Die Wünsche der Schule seien alle umgesetzt worden. „Es ist ein Ort zum Lernen, Leben und Lachen“, ergänzt Selb. In der Aula ermahnt sie die Schülerinnen und Schüler das Haus mit Respekt zu behandeln. Gerade dort zeigt sich der Wandel des Schulhauses am eindrücklichsten: „Das war früher ein dunkles Loch.“ Heute ist es ein heller, großzügiger Raum, der vielfältige Möglichkeiten bietet. Viel Holz sei verbaut worden und auch das Thema Nachhaltigkeit spiegele sich in dem Bau wider, erzählt Selb.

Wo sind die Tische und die Tafel?

Das interessiert die Schülerinnen und Schüler an diesem Morgen aber nicht so sehr. Kurz darauf wird das Schulhaus klassenweise erkundet. Die 5c beginnt ihren Rundgang in ihrem neuen Klassenzimmer. Klassenlehrerin Katrin Günzler und ihre Stellvertreterin Anne Heusel wollen wissen, was sie vom neuen Raum halten. Doch so ganz zufrieden sind die Fünftklässler nicht. „Der Raum ist viel zu klein“, sagt einer. Der andere hätte sich eine „bessere Aussicht“ gewünscht. Und fast alle hatten eigentlich gedacht, dass das Klassenzimmer bereits komplett eingerichtet ist, doch es gibt am Morgen nur Stühle. Auch weil Tische noch gebraucht werden, damit andere Schülerinnen und Schüler am Montag in den Containern Klassenarbeiten schreiben können. Doch schnellstmöglich sollen die Zimmer mit Touchboards und dem fehlenden Mobiliar ausgestattet werden. Auch die Heizung funktioniert noch nicht. Diese ist hinter der Schrankwand versteckt und erwärmt und kühlt künftig die Luft. „Die Fenster müssen wir da gar nicht mehr oft aufmachen“, sagt Günzler. Tabu sei aber das Sitzen auf den Schränken am Fenster. Und wie kann der Raum individuell gestaltet werden? An die Wände kommen noch Magnetschienen. „Da können wir dann unseren Zug mit den Steckbriefen aufhängen“, ergänzt Heusel. Kurz darauf geht es nach draußen auf den Flur. Dort fehlt noch das Mobiliar für die Lerninseln. In der Aula sperrt ein Absperrband die sogenannte Högy Box. Hier sollen nicht nur die Vertretungstafel, die Hölderlin-Glasvitrine, sondern auch der Bäckerverkauf und die Hausmeisterkabine hinkommen, erläutert Selb. Das soll im Januar/Februar fertig werden. Die Schreinerarbeiten für die Bibliothek sind ebenfalls noch nicht da und in der Schülerlounge sollen noch ein paar Sitzmöbel hinzukommen. Trotzdem ist Bauleiter Christoper Kieser von den Schober Architekten aus Weilheim zufrieden. Diese sind als Subunternehmer für das Stuttgarter Architekturbüro Schleicher/Ragaller tätig. „Ich bin froh, wie weit wir gekommen sind“, sagt Kieser. Man habe vieles in den vergangenen drei bis vier Wochen geschafft. Während des zweiten Bauabschnitts – der Erweiterungsbau wird auch noch saniert – könne man dann „die Kinderkrankheiten“ beseitigen. Die Materialknappheit habe unter anderem dazu geführt, dass die Schreiner nicht mit ihren Arbeiten fertig geworden seien.

4000 Euro für Gestaltung der Außenfläche gewonnen

Auch wenn in den nächsten Tagen und Wochen hier und da noch improvisiert werden muss, ist Selb die Freude anzusehen, dass nach anderthalb Jahren wieder der Rückzug ins Hauptgebäude möglich ist. Sie weiß auch, im Vergleich zu anderen Schul-Sanierungsprojekten war die Bauzeit ohnehin sehr knapp bemessen. So spart sie nicht mit Lob für Bauleiter Kieser und GWN-Projektleiter Stefan Gleß. Gefreut hat sich das Gymnasium auch, dass es jüngst beim Wettbewerb der Sparda-Impuls 4000 Euro für die Gestaltung der Außenflächen der Schule gewonnen hat. Rund 50 Studierende der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) sind gerade dabei Ideen zu entwickeln. Im Februar sollen diese der Schule präsentiert werden. Das könnte beispielsweise ein Schulteich, Sitzgelegenheiten, eine Außenfläche für die Mensa oder gar ein Rückzugsort für Lehrer sein.

Doch das ist noch Zukunftsmusik. Die Zukunft im neuen Schulhaus, auch wenn hier und da noch einiges zu tun ist, hat am Montag begonnen. Mehrmals wurden Bänder durchschnitten. Nach und nach haben die unterschiedlichen Klassenstufen am Montag das Schulhaus erkundet. Für die Kursstufen hielt Projektleiter Stefan Gleß einen Vortrag. Bei der Rückkehr ins Schulgebäude durfte auch das Panda-Schulmaskottchen nicht fehlen: „Die Kinder lieben es“, sagt Selb.