Unsere Skulptur- Viel mehr als nur eine Abschussrampe!

Rakete, Abschussrampe oder Obelisk, ihr kennt sie alle- die Bezeichnungen für unser Wahrzeichen.

Aber was verbirgt sich eigentlich hinter unseren Spitznamen für dieses interessante Kunstwerk? Immerhin sehen wir es alle täglich auf dem Pausenhof, im Logo auf Elternbriefen, dem Planer und vielem mehr.

Wer hat es entworfen, wofür steht es eigentlich und wie kam es dahin? All das könnt ihr hier erfahren.

Zunächst also zum Künstler, welcher übrigens auch in Nürtingen gelebt hat. Der ein oder andere von euch kennt vielleicht auch die Villa Melchior und ist so mit ihm schon einmal in Berührung gekommen.

Sein Name ist Karl Heinz Türk (1928 – 2001) Künstler, Lehrer und Schriftsteller, welcher im Rahmen seiner Tätigkeit als Bildhauer zusammen mit dem Künstler Thiele vom Kontaktzentrum Bildhauer Karlsruhe (heute Bund freischaffender Bildhauer Baden-Württembergs (BfB)) unsere Skulptur entworfen hat.

Doch wie wurde er überhaupt zum Bildhauer?

Nachdem sein Einsatz im Reichsarbeitsdienst und in der Wehrmacht vorbei war, ging er für zwei Jahre nach England. Dort machte er Erfahrungen als Heilpädagoge und begegnete später der Bildhauerin Barbara Hepworth, welche ihn inspirierte denselben Weg zu gehen. Daraufhin begann er an der Werkkunstschule Braunschweig ein Studium.

Er gründete zudem mit seiner Frau Ilse 1977 die Freie Kunstakademie (FKN) und 1986 die Hochschule für Kunsttherapie (HKT) in Nürtingen.

Aber nun genug Biografisches, kommen wir wieder zu unserer Skulptur. Tatsächlich sollte diese von Anfang an, durch die Möglichkeit der Nutzung, einen direkten Bezug zu euch Schüler*innen haben und den Mittelpunkt zwischen den Schulgebäuden bilden.

Außerdem hat jedes Kunstwerk eine Bedeutung. Schaut man sich so die einzelnen, zum Himmel ragenden Stelen an, kann man schnell eine Art Treppe erkennen, die symbolisch für eure Aufwärtsentwicklung im Lernprozess steht.

Betrachtet man nun dazu die Anzahl, Längen, Höhen und Gruppierungen der einzelnen Stelen, ergeben sich aus dieser von ihm gewählten Symbolik viele verschiedene Interpretationen. So kann man die Skulptur auf das Bildungssystem anwenden, aber auch auf das Leben selbst. Für welche weiterführende Interpretation ihr euch letztendlich entscheidet, bleibt also euch überlassen.

Der Weg von der ersten Anfrage bis zum Bau ist allerdings nochmal eine ganz andere Geschichte. Die Skulptur existiert übrigens schon seit Ende der 1970er Jahre.

Bis zum Bau mussten aber noch viele Dinge beachtet werden. Es ging zum Beispiel darum, wie sich das Kunstwerk auf die Umgebung und seine Nutzer auswirkt oder wie viel es kostet. Ursprünglich gab es auch viele verschiedene Künstler, die sich beworben hatten, um am HöGy ihre Kunst bauen zu dürfen. Herr Türk selbst hatte dabei zwei weitere Vorschläge neben unserer Skulptur, über welche ihr mehr in meinem Dokument lesen könnt.

Am Ende des Tages ist unser Kunstwerk also so viel mehr für alle Schüler*innen die hier waren und noch herkommen werden. Es ist eine tolle Location für Klassenfotos, ein Ort der Begegnung, wie die Schule selbst, ein Platz für die Mittagspause, zum Entspannen, Verstecken oder Schatten spenden.

Also lasst uns doch umdenken und überlegt euch mal neue Spitznamen. Dafür gibt es doch so viele Möglichkeiten, die genauso gut passen, z.B. Lerngipfel oder Erfolgstreppe. Seid kreativ!

Wenn ihr außerdem noch mehr über unsere Skulptur oder auch das ehemalige Kunstwerk im Eingangsbereich erfahren wollt, welches die Älteren unter euch vielleicht noch kennen, könnt ihr diesen Bericht über meinen Fund im Nürtinger Stadtarchiv lesen.

Sophie Herkle