Schon die schiere Bandbreite der Instrumente war beeindruckend, die das HöGy-Sinfonieorchester unter der Leitung von Florian Eisentraut aufbot: Von der zarten Harfe bis zur mächtigen Tuba und dem Kontrabass war die Bühne angefüllt. Dazwischen Hörner, Trompeten, Querflöten, Klarinetten, Posaunen, Oboen, Fagotte und unterschiedliche Streich- und Schlaginstrumente. Das ließ viel erwarten und es war schon abzusehen, dass das Publikum im voll besetzten Festsaal der Schule auf seine Kosten kommen sollte.
Los ging es mit dem kraftvollen Vorspiel aus Monteverdis „L’Orfeo“. Nach diesem das ganze Orchester fordernden Auftakt dominierten Werke aus Schauspiel und Musiktheater das weitere Programm. Felix Mendelssohns allseits bekannter Hochzeitsmarsch aus seiner Bühnenmusik zu Shakespeares „Sommernachtstraum“ schloss sich schwungvoll und majestätisch an. Dann der Weg nach Norwegen zu Edvard Grieg, der Ibsens Peer Gynt mit äußerst variantenreicher Schauspielmusik vertonte. Spielten bei „Solvejgs Lied“ vor allem Streicher und Harfe, versetzte der „Arabische Tanz“ das Publikum mit orientalischen Klängen tief in das Land aus Tausendundeiner Nacht. Die nordische Reise endete in der Halle des Bergkönigs, wo Trolle förmlich mit geheimnisvollen Klängen schneller und schneller über gezupfte Saiten zu hüpfen schienen.
Auch die Musik aus Musicals kam nicht zu kurz. Beim Marsch „Seventy-Six Trombones“ aus Meredith Willsons „The Music Man“ zeigten die Bläser und die Schlagzeuger ihr Können, später im Programm erklang ein virtuos gespieltes, reizvolles Medley aus „Les Misérables“ von Claude-Michel Schoenberg.
Gegen Schluss standen Stücke aus Opern im Vordergrund. Nach der einleitenden Ouvertüre aus Verdis „Giovanna d’Arco“ und dem Intermezzo Sinfonico aus „Cavalleria Rusticana“ schloss sich ein Höhepunkt des Abends an und bewies die Vielseitigkeit der jungen Musikerinnen und Musiker. Bariton Lucas Neps sang aus der Mozart-Oper „Don Giovanni“ die Canzonetta „Deh, vieni alla finestra“, stimmungsvoll begleitet an der Mandoline von Michael Kaiser.
Kreativ schloss der Abend mit Klängen von Verdi (Triumphmarsch aus Aida), aus denen sich in einer pfiffigen Kombination ein 80er-Klassiker entwickelte: „Never gonna give you up“ von Rick Astley.
So zauberte zum Ende des Schuljahres das vielseitige Orchester mit einem Feuerwerk aus Musikstilen und Variationen eine nahezu perfekte Aufführung auf die Bühne.